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Geschichte


Vor der Gründung:

In der Gemeinde Surwold, Ortsteil Börgermoor, haben sich ab Sommer 1971 drei Interessengruppen unabhängig und ohne Kenntnis voneinander darum bemüht, eine Blaskapelle ins Leben zu rufen. Wir wollen hier versuchen, das mehr zufällige Zusammentreffen dieser Gruppen aufzuzeigen. Wir bitten die damals Beteiligten um Nachsicht, wenn etwas nicht so exakt wiedergegeben wird, wie es in Wirklichkeit war.

Die eine Gruppe: Im Juli 1971 trafen sich während des Börgermoorer Schützenfestes Heinrich Ortmann, Bernhard Korten und Wilhelm Kohnen beim traditionellen Frühschoppen. Sie waren sich bald einig – wohl animiert durch die Musik im Zelt – dass man auch ganz gerne Blasmusik machen möchte, und dass dazu ein Verein nötig sei. Pastor Bruno Bakenecker wurde hierüber informiert. Er gab den dreien die Zusage, mögliche Interessenten zusammenzuführen.

Die andere Gruppe: Ebenfalls im Sommer 1971 besuchte der damalige Gemeindedirektor Werner Klute die Freiwillige Feuerwehr in Börgermoor. Er regte dabei auch die Gründung einer Feuerwehrkapelle an, was bei den Wehrmännern und dem damaligen Brandmeister Wilhelm Albers auf viel Gegenliebe stieß.

Die dritte Gruppe:  Die Blaskapelle „Gentlemen of Johannesburg“ bekam, weil die Leitung des Jugendheims Johannesburg im Jahre 1971 die Möglichkeiten des Ausgangs für Jugendliche neu regelte, plötzlich Nachwuchssorgen. Die Kapelle musste sich auflösen. So wandte sich „Gentleman“ Bruno Organista an Herrn Pastor Bakenecker, der damals Musikunterricht für kirchenmusikalisch Interessierte organisiert hatte. Dieser verwies ihn an den Ansprechpartner für diese Gruppe, Herrn Hans Wüstnienhaus, der auch gute Verbindung zu den schon genannten B. Korten, W. Kohnen und H. Ortmann hatte.

Das Zusammenfinden: Im Spätherbst 1971 hat daraufhin Bruno Organista ein Gespräch  der Interessierten in der Gaststätte „Oma Korte“ arrangiert. Ein glücklicher Zufall fügte es, dass nach langer Sitzung diese Gruppe noch am selben, schon sehr späten Abend den Brandmeister Wilhelm Albers zu diesem Treffen hinzu bat.  Sie tat dies in der Hoffnung, die Feuerwehr könne vielleicht helfen. Hier fand man die erhoffte Zustimmung. Der Kreis der Interessierten war plötzlich stark gewachsen.

Die Anfänge:  Herr Organista hatte von der Leitung des Jugendheims Johannesburg die Genehmigung erhalten, dass seine neue Gruppe die hier nun nicht mehr benötigten Instrumente zum Üben benutzen darf. Der damalige Verwalter Wolfgang Worpenberg brachte dann mit Herrn Organista acht Blasinstrumente nach Oldenburg zur Reparatur. Die Reparaturkosten von 864,00 DM übernahm dankenswerterweise die Gemeinde Surwold.

Nach der Auflösung der Burgkapelle „Gentlemen of Johannesburg“ hat Herr Organista mit seinem Kollegen Gerd Wahl, Bruder Josef Sommer und Bernhard Steenken weitergeübt. Doch nun konnte er mit seinen „Neubläsern“ beginnen. Die tatkräftige Unterstützung durch diese Bläser war bei dem Neubeginn sehr förderlich.

Das Jungendheim Johannesburg übereignete anschließend die acht Instrumente dem neu zu gründenden „Musikverein Börgermoor“.


Chronik Musikverein Börgermoor e.V.

Im Sommer 1971 wurde in unserer Gemeinde von drei Interessengruppen die Bildung einer Blaskapelle angeregt. Am 15.12.1972 fand in der Gaststätte Behnen die Gründungsversammlung statt.

Nachdem die in dem Jungenheim Johannesburg nicht mehr benötigten Instrumente – die Kapelle „Gentlemen of Johannesburg“ hatte sich aufgelöst – repariert waren, lud Bruno Organista zu einem Treffen in das Feuerwehrhaus  ein. Er brachte folgende Instrumente mit: Ein Saxophon, eine Klarinette, fünf Trompeten, zwei Tenorhörner und eine Ventilposaune.

Und wer an diesem Sonntagmorgen mit geblähten Backen, hochrotem Kopf und hervortretenden Augen einen Ton spielen konnte, durfte „sein“ Instrument zum Üben mit nach Hause nehmen. Bruno Organista zeigte uns dann an Sonntagvormittagen, wie man den „Blechdingern“ Naturtöne entlockte, brachte uns dann die Notenkenntnisse und das Spielen der Tonleiter und die Grifftabellen bei. Doch bald schon wagte man sich auch an kleine Melodien; die ersten Noten konnten angeschafft werden.

Herr J. Keuken stellte dem Aktiven Ulrich Fricke seine Klarinette zur Verfügung. Bald darauf wurde die erste große Anschaffung getätigt: für 250,-DM (!) wurde eine gebrauchte (!) Pauke angeschafft. Jedes Mitglied zahlte dafür den stolzen Einstand von 15,-DM.

Die ersten Lieder waren „Viel Glück und viel Segen“ von Bruno Organista persönlich geschrieben,

„Ach, wie ist’s möglich dann ...“, „Das Lieben bringt groß‘ Freud“, „Ich hatt‘ einen Kameraden...“ von Ulrich Fricke für unsere Verhältnisse umgearbeitet und der Choral „Nun danket alle Gott“, den Helmut Neumann für uns gesetzt hat.

Unser e Übungsstunden haben wir dann auf Freitagabend verlegt und plötzlich ergaben sich ungeahnte Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln und Routine zu bekommen: wir spielten unsere drei Lieder bei einigen Feierlichkeiten im Saale Behnen als Ständchen vor!

Unseren ersten öffentlichen Auftritt hatten wir am Volkstrauertag 1972, auch an dem adventlichen Konzert in der Kirche in Börgermoor am 10.12.1972 durften wir teilnehmen.

Nach diesen Veranstaltungen wollten wir, falls unsere Teilnahme zu unserer Zufriedenheit ausfiel, an die Vereinsgründung gehen.

Am 15.12.1972 waren zur Gründungsversammlung anwesend: Gerd Wahl, Johann Behrens, Heinrich Ortmann, Wilhelm Kohnen, Bernhard Korten, Ollig Freimuth, Bernd Steenken, Hartmut Hillebrand, Kurt Thurau, Hermann Fennen, Br. Josef Sommer, Ulrich Fricke. Bruno Organista, der unser Vorsitzender werden sollte, war leider verhindert. Wir beschlossen, uns „Musikverein Börgermoor“ zu nennen. Bernd Steenken erklärte sich bereit, die Vereinskasse zu führen und übernahm auch die Aufgabe des Schriftführers. Ulrich Fricke übernahm das Amt des Dirigenten, das er auch vorher schon ausübte.

Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 2,-DM pro Monat festgelegt. Außerdem wurden Wilhelm Albers und Pater Bruno Bakenecker als Ehrenmitglieder in den Verein aufgenommen, weil sie viel zur Gründung des Vereins beigetragen haben. Am selben Abend wurden auch die ersten passiven Mitglieder aufgenommen: Frau Adele Behnen, Josef Bröer und Wolfgang Worpenberg.

Im Januar 1973 wurden die ersten Marschnoten, aber auch schon Schlagernoten bestellt. Als neue Aktive konnten Franz Arlinghaus, Hermann Poelmann, Clemens Pior, Josef Behrens und Willi Brake integriert werden. Mit dieser starken Truppe konnten wir schon drei große Veranstaltungen mitgestalten: den Börgermoorer Volksmarsch, ausgerichtet durch Bernd Kuhl, den Volksmarsch in Sage, sowie eine musikalische Veranstaltung im „Waldhotel“ zusammen mit einer Flötengruppe unter der Leitung von Magret Jahn und dem Kirchenchor St. Johannes Börgermoor unter der Leitung von Josef Bröer. Die Ems-Zeitung (Reporter W. Rave) schrieb damals schon recht begeistert über uns.

1974 wurden unsere Uniformen angeschafft. Zum guten Ton das gute Aussehen: blaue Schirmmütze, blaue Jacke, weißes Hemd und schwarze Hose, dazu als Blickfang ein gelber Schlips, der dann nach einigen Jahren durch einen roten ersetzt wurde. Die Kosten für die Uniform trug jedes Mitglied selber. (Der rote Schlips wurde von der Fa. Wilkens, Papenburg, gestiftet.)

In diesem Jahr  1973 begannen unsere festen Engagements: Schützenfest in Bockhorst, Schießfest in Papenburg, Schützenfest in Börgermoor. Hier sollte erwähnt werden, dass wir uns mit der Börgerwalder Blaskapelle einigten, uns bei den eigenen Schützenfesten gegenseitig kostenlos zu unterstützen. Als größtes Ereignis in diesem Jahr kann das Wunschkonzert zum Kolpingsfest in Neubörger bezeichnet werden. Wir brachten es schon auf beachtliche 16 öffentliche Auftritte.

Anlässlich des Surwolder Volksmarsches im Jahre 1973 konnte der Musikverein als größte teilnehmende Wandergruppe den ausgesetzten Pokal erringen.

1975 wurde in der Erinnerung unser erfolgreichstes Jahr. Wir durften auch erstmals beim Börgermoorer Schützenfest den Frühschoppen am Montag musikalisch gestalten, Ostfriesland hatte uns entdeckt (Völlenerkönigsfehn, Ihren und Ihrhove) und wir durften beim berühmten Blumenkorso in Eelde (Niederlande) mitwirken. Außerdem veranstalteten wir ein eigenes Wunschkonzert.

1976 kam zu unseren häufigen Verpflichtungen in Ostfriesland das Schützenfest in Holte hinzu. Ein hervorragendes Ereignis war die Teilnahme an der Musikshow in Scharrel, aber der Höhepunkt war zweifelsfrei das 10-jährige Bestehen des Kirchenchores St. Johannes.

Das Jahr 1977 war bis dorthin bestimmt unser turbulentestes. Zu unseren festen Verträgen kamen hinzu: Schützenfest in Langholt, Feuerwehrfest in Ihrhove, Feuerwehrfest in Backemoor, die Mitwirkung beim 10-jährigen Bestehen der Kolpingkapelle St. Michael Papenburg, die Teilnahme zur 800-Jahr-Feier der Stadt Salzbergen, die Mitwirkung bei der Jubiläumsveranstaltung des MGV Werlte und die Teilnahme an einem „Grünen Abend“ des Hegerings Surwold uvm.

1978 erweiterten wir unserer Ostfrieslandpräsenz durch einen Vertrag mit dem Schützenverein Idafehn. Einen einmaligen, aber sehr erfolgreichen Auftritt konnten wir in Weener verbuchen.

Bruno Organista wurde wegen seiner Verdienste um die Gründung des Vereins die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Im Jahre 1979 lag der Höhepunkt unserer Arbeit in der eigenen Gemeinde: Surwold feierte sein 100-jähriges Bestehen.  Herausragender Teil der Veranstaltungen war für uns das große Wunschkonzert zusammen mit der Blaskapelle Börgerwald und der Gruppe White Plane.

Seit 1980 fahren wir mit dem Bus zu den weiterweg gelegenen Auftritten. In diesem Jahr mussten unbedingt neue Instrumente angeschafft werden. Dabei war uns der Emsländische Heimatverein mit einem Zuschuss eine große Hilfe. Wilhelm Husen wurde als großzügiger Förderer des Vereins ebenfalls die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Im November haben wir erstmals einen Laternenumzug mit den jüngsten Mitgliedern unseres Ortteiles veranstaltet. 1981 wurde ein seit vielen Jahren gehegter Wunsch in die Tat umgesetzt, der „Musikverein Börgermoor“ wurde in das Vereinsregister eingetragen und heißt seit dem „Musikverein Börgermoor e.V.“

Schon früh haben wir begonnen, interessierte Jugendliche im Verein auszubilden. Der Zuspruch war recht groß, der Erfolg ebenfalls. Die Jugendlichen, die die Ausbildung durchgehalten haben, wurden schnell in die Gemeinschaft integriert uns sind zügig zu Leistungsträgern geworden. Die Arbeit mit den Jugendlichen ist sicher sehr zeitaufwendig, die Eingliederung nicht einfach. Für das Bestehen des Musikvereins sind sie aber eine zwingende Notwendigkeit.

In unserer Chronik dürfen zwei Sparten des MVB nicht fehlen: Eine Gruppe von Aktiven hatte sich neben unserem Blasmusikrepertoire der Kirchenmusik angenommen. Aufgrund mangelnder Beteiligung hat diese Gruppe nach einigen Jahren ihre Arbeit wieder eingestellt und die Kirchenmusik übernahm der ganze MV. Eine weitere Gruppe nannte sich „Bigband des MVB“ und versuchte unter Leitung von Ewald Worpenberg Blasmusik mit Orgel- und Gitarrenmusik zu kombinieren. Sie war sehr erfolgreich. Aus dieser Gruppe ging dann später der Männergesangverein Surwold hervor.

Im Jahre 1989 übernahm die aktive Spielerin Irmgard Dobelmann die Dirigentschaft. Da diese aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt ab dem Jahre 2001 nicht mehr weiterführen konnte übernahm wiederum Ulli Fricke die musikalische Leitung. Doch leider viel zu früh wurde Ulli im Mai 2007 durch einen tragischen Verkehrsunfall im Alter von 62 Jahren aus unserer Mitte gerissen.
Die ersten Monate überbrückte - trotz gesundheitlicher Beschwerden - Irmgard wieder den Musikverein. Ab Mitte/Ende 2007 übernahm dann im zarten Alter von 16 Jahren der aktive Spieler Simon Deimel den Musikverein Börgermoor. Er brachte uns wieder in geordnete Bahnen und kitzelte noch so einiges aus den einen oder anderen Musiker heraus. Bis Oktober 2011 leitete er vorbildlich den MVB und hat für sein junges Alter schon einiges erreicht. Leider kann er uns aus Studiengründen ab Oktober 2011 nicht mehr als Dirigent zur Verfügung stehen. Ihm gilt ein großes "Dankeschön" für die letzten Jahre zu sagen!
Als aktiver Bläser bleibt er unserem Verein natürlich erhalten.

Die Nachfolge für Simon hat am 10.10.2011 Kerstin Kalmer übernommen.
Kerstin kommt aus Lengerich, ist 25 Jahre alt und hat zuvor erfolgreich den Musikverein Langen-Gersten musikalisch geleitet. Sie selbst spielt Klarinette, Flöte und Altsaxophon und war auch als Jugendausbilderin tätig. Somit ist das Regiment des MVB erstmals in reiner Frauenhand mit Kerstin Kalmer als musikalische Leitung und Anja Thomann als 1. Vorsitzende.
Wir sind froh, sie für unseren Verein gewonnen zu haben und sehr gespannt auf die kommende Zeit mit Ihr.

Am 21. November verstarb unser noch aktives Mitglied, Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender Bernhard Korten. Wir danken ihm für sein stets großes Engagement und werden ihn in würdevoller Erinnerung erhalten.

Hier eine kleine Auswahl von ehemaligen Pressemitteilungen



1973